Beim Anhören der folgenden Aufnahmen des Sankt Vither Lokalradios ‚Radio Hermann‘ aus dem Jahr 1992, kann man sich diese Fragen stellen:
- Was fällt auf?
- Wie klingt der Sprecher? Spricht er akzentfrei?
- Welche Informationen werden vorgelesen? Wären diese Informationen auch bei überregionalen Sendern besprochen worden?
- Wie ist die Qualität der Sendung? Ist die Qualität einwandfrei?
- Woher stammen die Informationen des Sprechers? Scheinen sie vertrauenswürdig zu sein?
Einschränkung des Wasserverbrauchs und Blutknappheit
Quelle: Archiv Radio Hermann, Sankt Vith, 1992.
Treffen Minister Lambertz und Spitaels
Quelle: Archiv Radio Hermann, Sankt Vith, 1992.
Der Traum vieler Menschen in den 1980er Jahren war es, gehört zu werden. Sie gestalteten Lokalnachrichten, machten auf die lokale Agenda aufmerksam oder spielten Musik, die sie und das Publikum hören wollten. Heute haben noch viel mehr Menschen als damals die Möglichkeit eigene Medien zu gestalten. Über eigene Blogs, Podcasts oder soziale Medien können Bürger v.a. im Internet zu Medienmachern werden.
Heute wie damals wird verhandelt, wie Medien Informationen verbreiten sollen. Viele Politiker waren in den 1980er Jahren dagegen, dass neue Radiosender Informationen ausstrahlten. Auch in Ostbelgien standen Radio Distel, Radio Malmedy oder Radio Hermann teils im Kreuzfeuer der Kritik: Weil sie unangenehme Themen ansprachen, weil sie nicht den Klang und die Sprache der etablierten Medien wählten, weil sie schwieriger zu kontrollieren waren …
Allerdings ist ein Großteil der im Internet verbreiteten Informationen unüberprüft und sehr subjektiv dargestellt. In den 1980ern griffen viele Radiosender letztlich auf die Informationen etablierter Zeitungen und öffentlich-rechtlicher Rundfunksender zurück, weil sie sonst keine qualitativ hochwertigen Nachrichtensendungen hätten erstellen können.